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Publikationen:
Buch-Veröffentlichungen:
• Eberhard Th. Haas (2020):
Das Verstummen der Götter und die Erfindung des europäischen Denkens
Entwurf einer psychoanalytischen Mentalitätsgeschichte
ISBN 978-3-8379-2979-9
ISBN E-Book 978-3-8379-7698-4
Psychosozial-Verlag, Gießen
www.psychosozial-verlag.de
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Als die Frühmenschen begannen, ihre Toten zu bestatten, eröffnete sich ihnen das Reich des Übernatürlichen. Mit ihren Ahnen und Göttern standen sie in naturhaft-mystischer Verbindung und Abhängigkeit. Mit der Erfindung der Schrift erfolgte vor dreitausend Jahren ein einschneidender Epochenwechsel, die Achsenzeit. Der sich emanzipierende europäische Geist ließ die Götter verstummen, Menschen entwickelten Individualität und ein sich seiner selbst bewusstes Ich.
Eberhard Th. Haas entwirft eine psychoanalytisch orientierte Mentalitätsgeschichte und widmet sich der Frage, vor welche Herausforderungen uns ein digitaler Epochenwechsel stellen könnte. Darüber hinaus geht es ihm um die Zukunft unseres archaischen Erbes in Ritual, Kunst und mystischem Erleben und um den Versuch einer Orientierung in einer sich rasant ändernden und zunehmend unsicheren Welt.
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
November 2020
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• Eberhard Th. Haas (Hg.) (2012):
100 Jahre »Totem und Tabu«
Freud und die Fundamente der Kultur
ISBN 978-3-8379-2092-5
Psychosozial-Verlag, Gießen
www.psychosozial-verlag.de
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»Freuds Totem und Tabu gehört zu jenen Büchern, die
alt werden müssen, um in ihrer Radikalität erkannt zu werden.
Wenn wir heute von einem Buch sagen, es sei radikal, so meinen wir,
daß es wichtige Probleme unserer Gegenwart in ein klares und
scharfes Licht taucht.«
Mario Erdheim
Freuds Kulturauffassung, die er zeit seines Lebens vertrat, lässt
sich als maßgeblichen Beitrag zu einer allgemeinen Theorie
des Opferrituals ansehen. 100 Jahre nach Erscheinen von Totem
und Tabu ist dieses Buch immer noch Gegenstand heftiger und fruchtbarer
Kontroversen. Gerade in den Humanwissenschaften hat das Thema »Ritual« erneut
besondere Aktualität gewonnen.
Die Debatte wird im vorliegenden Band von Kulturwissenschaftlern
verschiedener Disziplinen fortgeführt und um erstmals ins Deutsche übersetzte
Texte ergänzt. Die hier versammelten Aufsätze sind den
zentrifugalen Kräften des Spezialistentums entgegengerichtet
und haben das Potenzial zu einer Theoriesynthese.
Mit Beiträgen von Elizabeth Bott Spillius, Ulrike Brunotte, Paula
Elkisch, Robin Fox, René Girard, Eberhard Th. Haas, Alfred L. Kroeber,
Cyril Levitt, Margaret Mead, Wolfgang Palaver, Uwe C. Steiner und Herbert
Will
Werbeblattes des Psychosozial-Verlag
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• Eberhard Th. Haas (2009):
Das Rätsel
des Sündenbocks
Zur Entschlüsselung einer grundlegenden kulturellen
Figur
ISBN 978-3-8379-2001-7
Psychosozial-Verlag, Gießen
www.psychosozial-verlag.de
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"Das Wort Code oder Kodex hat ursprünglich eine auf Recht
und Gesetz zielende Bedeutung, so dass es nicht abwegig ist, analog
zum Code civil von einem kulturellen Code zu sprechen. Heute, in einer
von den Biowissenschaften dominierten Zeit, wird die Aufklärung über
Homo sapiens jedoch eher von der Dechiffrierung der genetischen Codes
erwartet. Der kulturelle Code hat in einem weit umfassenderen Sinn
verborgene Dimensionen, die es zu entschlüsseln
gilt und in deren Zentrum eine tragische Figur, der Sündenbock,
steht. ..."
Auszug aus dem Vorwort
Weitere Informationen zum
Buch finden Sie in der Rubrik 'Downloads'
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• Haas, E. Th. (2006):
Transzendenzverlust und Melancholie
Depression und Sucht im Schatten der Aufklärung
ISBN 3-89806-500-6
Psychosozial-Verlag, Gießen
www.psychosozial-verlag.de
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Die
wissenschaftlichen Revolutionen, verbunden mit den Namen Kopernikus
und Darwin, enthalten eine metaphysische Sprengkraft, die immer nachhaltiger
in die privateste Sphäre eingedrungen ist. Die Rede vom »Tod
Gottes« ist keineswegs nur eine akademische Frage. Die Emanzipation
aus religiöser Bevormundung wird heute zunehmend infrage gestellt,
denn mit ihr ging ein kollektive und individuelle Gewalterfahrungen
transformierender Behälter verloren. Der Prozess der Säkularisierung
enthält eine Dialektik, deren Schattenseite zunehmend gespürt
und als Psychopathologie erlitten wird. Dieser Transzendenzverlust
steht in Verbindung mit Depressionen und Süchten. Früher
war Wissen um Lebenstatsachen in der Sprache der Religion aufbewahrt;
heute begreift man, dass deren Gehalt – wir zehren immer noch
davon – nicht schadlos suspendiert werden darf. Man hat begonnen,
dieses Wissen in eine nichtreligiöse Sprache zu übersetzen.
Dieser Aufgabe widmet sich auch dieses Buch, eingebunden in eine
kohärente Kulturtheorie und mithilfe der Sprache der Psychoanalyse,
die dafür die reichhaltigste Semantik besitzt.
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• Haas, E. Th. (2002)
...und Freud hat doch recht.
Die
Entstehung der Kultur durch Transformation der Gewalt
2. Auflage 2005; auch als Lizenzausgabe bei der Wissenschaftlichen
Buchgesellschaft.
ISBN 3-89806-169-8
Psychosozial-Verlag, Gießen
www.psychosozial-verlag.de
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Kultur in ihren Anfängen ist verborgen, und das aus einer inneren
Notwendigkeit heraus. Die in ihr zu transformierende Gewalt wird zunächst
als äußerst unrein und vergiftend empfunden, um dann jedoch
eine Sakralisierung zu erfahren. Damit entfernt sie sich bis zur Unkenntlichkeit
von ihren Ursprüngen. Auf diese Weise entstehen die Imagines des
Heiligen: Moral, Religion, Kunst, die aber – dem Gegensinn der
Urworte folgend – zu dem ursprünglichen Gewaltereignis eine
komplementäre Beziehung behalten. All diesen Verschleierungen
und Verklärungen zum Trotz gelang Freud ein erster schonungsloser
Blick auf diese Kultur hervorbringenden Urvorgänge, nicht zuletzt
deswegen, weil seine Erfahrungen mit dem psychisch Frühen aus
den Patientenanalysen ihm die Richtung wiesen.
Das Buch führt die in Totem und Tabu unternommene Synthese fort, verbindet
sie mit neueren kulturtheoretischen Ansätzen und integriert die kulturstiftende
Arbeit der Trauer. Damit widerspricht es auch dem Veto, das Totem und Tabu von
Anbeginn an erfahren hat. |
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